Mensch und Umwelt müssen dauerhaft vor der gefährlichen Strahlung der hochradioaktiven Abfallstoffe geschützt werden. Ein Risiko und eine Zeitspanne, die für den Menschenverstand schwer vorstellbar sind. Das Thema betrifft besonders diejenigen, die heute jung sind. Wie aber können sich junge Menschen über das Thema Endlagersuche informieren und beteiligen?
Das BASE bietet jungen Menschen on- und offline Antworten auf ihre Fragen rund um die Endlagersuche. Und es macht Angebote, sich am Standortauswahlverfahren zu beteiligen und mitzureden.
Die animierte Erlebniswelt der kostenlosen App bietet einen Rundumblick auf entscheidende Aspekte zur Endlagersuche und ermöglicht es, ausgewählte Themen vertieft zu erkunden. Jetzt im Apple App Store und Google Play Store downloaden.
Planspiel
„Bürgerdialog Mitthausen“ – ein Planspiel zur Beteiligung bei der Endlagersuche
Mit dem Planspiel können sich Schüler:innen ab der Jahrgangsstufe 9 spielerisch mit dem Thema beschäftigen: Sie nehmen die Rollen von Bürger:innen oder Interessensvertreter:innen ein und testen unterschiedliche Formen der Öffentlichkeitsbeteiligung.
Auch Multiplikator:innen wie zum Beispiel Interessenverbände junger Menschen können sich mit ihren Fragen und Ideen zu Beteiligung und Endlagersuche gern an das BASE wenden.
Zivilgesellschaftliche Akteure: „Rat der jungen Generation“
Über Veranstaltungen des BASE und der BGE mbH hat sich am Rande der Fachkonferenz Teilgebiete eine Gruppe der jungen Generationen zusammengefunden, die sich am weiteren Verfahren beteiligen möchte. Der „Rat der jungen Generation (RdjG)“ begleitet die Endlagersuche unabhängig vom BASE. Für einzelne Projekte oder zu bestimmten Anlässen kooperieren BASE und RdjG. (Mehr über den RdjG)
Rückblick: Veranstaltungen und Workshops
Das BASE und Vertreter:innen der jungen Generationen haben in den vergangenen Jahren in ganz unterschiedlichen Formaten und Veranstaltungen gemeinsam an den Themen Endlagersuche und Beteiligung junger Menschen gearbeitet.
Veranstaltungen für junge Generationen 2023
Endlagersuche in der Uni
Theorie trifft Praxis: Gemeinsam mit der Technischen Universität (TU) Berlin und dem TÜV NORD hat das BASE eine Blockveranstaltung an der TU Berlin organisiert.
Unter dem Titel „Interdisziplinäre Herausforderungen bei der Zwischen- und Endlagerung radioaktiver Abfälle“ erhielten die Teilnehmenden einen fachlichen Überblick über die technisch-naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen der nuklearen Entsorgung.
World Café für Studierende
Die Teilnehmenden haben im Rahmen der Blockveranstaltung auch über die Rolle der Öffentlichkeitsbeteiligung im Standortauswahlverfahren diskutiert. Das BASE ordnete dabei sein Verständnis von guter Beteiligung ein.
Im Mittelpunkt stand jedoch das World Café, das die Studierenden aufforderte, das Verfahren in seinen einzelnen Schritten zu durchdenken und Chancen wie Risiken der Beteiligung zu eruieren.
Workshops junge Generation 2022
Feedback: Konzept zur Beteiligung junger Generationen
Im Oktober 2022 diskutierten Vertreter:innen des Rates der jungen Generation gemeinsam mit Mitarbeiter:innen der Kinder- und Jugendringe Sachsen und Sachsen-Anhalt das vom BASE entwickelte Konzept zur Beteiligung junger Generationen in der Endlagersuche. Der Online-Workshop bot den Teilnehmer:innen den Raum, sich mit den Voraussetzungen und den Bedingungen gelungener Beteiligung auseinanderzusetzen.
Mit Auszubildenden der Marine testete das BASE im Dezember 2022 im Rahmen eines zweitägigen Workshops zwei BASE-Angebote für junge Generationen.
Am ersten Tag spielten die Teilnehmer:innen das Planspiel zur Endlagersuche „Bürgerdialog Mitthausen“. Am zweiten Tag diskutierten die Auszubildenden in einem World Café unter anderem die Frage, was ein Endlager für eine Region bedeuten würde.
Workshop junge Generation 2021
Beteiligung nach dem Ende der Fachkonferenz Teilgebiete
Im November 2021 lud das BASE Vertreter:innen der jungen Generationen nach Berlin ein, um gemeinsam die Möglichkeiten der Beteiligung nach dem Ende der Fachkonferenz Teilgebiete zu diskutieren. Im Mittelpunkt standen die Fragen: Wie möchten das BASE und die jungen Menschen zukünftig zusammen arbeiten? Welche konzeptionellen Überlegungen können gemeinsam besprochen werden?
Veranstaltungsreihe: Mitreden bei der Endlagersuche
„Mitreden bei der Endlagersuche“ war eine gemeinsame Veranstaltungsreihe des BASE und der BGE mbH. An drei Terminen im Mai 2021 haben insgesamt fast 100 junge Menschen im Alter von 16 bis 30 Jahren über Grundlagen der Endlagersuche und über Öffentlichkeitsbeteiligung diskutiert. Der Reihe ging ein Workshop der Beteiligten voraus: Im März 2021 haben junge Menschen mit dem BASE und der BGE mbH über die Informations- und Beteiligungsbedürfnisse junger Generationen gesprochen.
März 2021: Workshop "Dialog mit der jungen Generation zur Endlagersuche"
Drei Stunden lang tauschten sich die rund 40 junge Erwachsene mit dem BASE und der BGE mbH in mehreren Diskussionsrunden darüber aus, wie sich junge Menschen in die Diskussion um die Endlagersuche einbringen lassen und wie sie beteiligt werden wollen. Das Ziel war es, gemeinsam ein Veranstaltungsformat zu entwickeln, das junge Generationen und ihre Themen inhaltlich anspricht und dazu einlädt, sich in die Diskussion um die Endlagersuche einzubringen. Das Ergebnis des Austausches war die Veranstaltungsreihe, die im Mai 2021 stattfand.
10. Mai 2021: Infopaket „Gut zu wissen“ mit Shary Reeves
Der erste Termin der Veranstaltungsreihe bot grundlegende Informationen zur Endlagersuche. Wer sich noch nicht mit dem Thema vertieft beschäftig hat, fand einen Einstieg in das Suchverfahren und seine Hintergründe. Die Moderation übernahm die Wissenschaftsjournalistin Shary Reeves, Fragen der Teilnehmenden beantworteten der Geschäftsführer der BGE mbH, Steffen Kanitz, und der Abteilungsleiter Forschung des BASE, Jochen Ahlswede.
17. Mai 2021: Das Mitmachpaket „Wie kann ich konkret mitreden?“
Das Verfahren zur Suche nach einem Endlagerstandort bietet verschiedene Möglichkeiten, um sich in den Prozess einzubringen. Beim zweiten Workshop der Reihe erfuhren die Teilnehmenden, wie sie sich konkret beteiligen können. Sie hatten die Chance, ihre eigenen Ideen einzubringen und Vorschläge für weitere Beteiligungsformate zu unterbreiten.
31. Mai 2021: Endlager-Planspiel „Was wird hier gespielt?“
Der letzte Termin der Veranstaltungsreihe drehte sich um ein Planspiel zur Endlagerung, das die verschiedenen Akteure und ihre jeweiligen Perspektiven auf den Endlagersuchprozess beleuchtete. Die Teilnehmenden schlüpften in unterschiedliche Rollen und diskutierten am "Runden Tisch" aus dem Blickwinkel der anderen.
Warum sie bei der Endlagersuche mitdiskutieren und sich einbringen, erklären drei Teilnehmende der Veranstaltungsreihe in einem Interview.
„Die Endlagersuche müsste schon in der Schule Thema sein“
Ein Endlager für Atommüll, was geht mich das an? Eine ganze Menge – sagen diese drei jungen Bürger:innen. Maria, Farras und Marcus haben Workshops von BASE und BGE besucht, die Schüler:innen und Studierende an der Endlagersuche beteiligen. Hier erzählen die drei, warum sie sich in die Debatte einmischen.
Im Oktober 2019 diskutierten 25 Teilnehmer:innen aus den Bereichen Endlagersuche sowie schulische Bildung über die Frage, wie sich das Thema in der Schule vermitteln lässt. In Arbeitsgruppen haben Teilnehmende bereits existierende Bildungsangebote für Schüler:innen und Lehrkräfte sondiert und eigene Ideen für Unterrichtsmaterialien oder Planspiele entwickelt.
Der vom BASE initiierte runde Tisch soll auch dazu dienen, Netzwerke zwischen Multiplikator:innen zu knüpfen und auszubauen, um gemeinsam so früh wie möglich an der Konzeption neuer Bildungsangebote zu arbeiten.
Ende Oktober 2019 organisierte das BASE gemeinsam mit der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) mbH und dem Nationalen Begleitgremium (NBG) in Kassel einen dreitägigen Workshop. Junge Menschen zwischen 16 und 30 Jahren diskutierten mit den Veranstaltern verschiedene Aspekte der Endlagersuche. Dazu zählen Fachfragen zur Geologie ebenso wie das Thema alternative Entsorgungsoptionen oder gelungene Öffentlichkeitsarbeit.
Die Vorschläge der Teilnehmenden zur Beteiligung junger Generationen hält die untenstehende Dokumentation fest. Darin erläutern die drei Veranstalter zudem, welche Ergebnisse sie wie umsetzen wollen.
Aktuell befindet sich das Standortauswahlverfahren in der ersten von drei Phasen. Der erste Schritt der Phase 1 ist bereits abgeschlossen: Das mit der Suche beauftrage Unternehmen, die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) mbH, hat geologische Daten der Länder gesammelt und ausgewertet. Den ersten Arbeitsstand hat die BGE in Form eines Zwischenberichts (2020) veröffentlicht und in der Fachkonferenz Teilgebietemit der Öffentlichkeit diskutiert.
Die BGE hat im Zwischenbericht 90 Teilgebiete ausgewiesen, die 54 Prozent des Bundesgebiets umfassen. Im weiteren Verlauf der ersten Phase wird das Unternehmen die Teilgebiete eingrenzen. Dazu führt die BGE u. a. repräsentative vorläufige Sicherheitsuntersuchungen durch und bewertet damit erstmalig im Verlauf des Standortauswahlverfahrens die Sicherheit eines möglichen Endlagers in den jeweiligen Teilgebieten.
Welche Beteiligungsmöglichkeiten bietet das Verfahren?
Das Standortauswahlgesetz (StandAG) sieht neben den „klassischen“ formellen Beteiligungsformaten bei Infrastrukturvorhaben – den sogenannten Stellungnahmeverfahren und Erörterungsterminen – mehrere weitere Gremien und Formate vor, über die sich die Öffentlichkeit kontinuierlich am Verfahren beteiligen kann. Hierzu zählen die Fachkonferenz Teilgebiete, die Regionalkonferenzen und die Fachkonferenz Rat der Regionen. Es gibt kein vergleichbares Infrastrukturprojekt in Deutschland, bei dem der Gesetzgeber derart umfassende Beteiligungsmöglichkeiten für die Öffentlichkeit festgelegt hat. Darüber hinaus führt das BASE informelle Beteiligungsformate durch, die über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen, zum Beispiel Bürgerworkshops, Konferenzen und Online-Konsultationen.
Der Beteiligungsprozess zwischen der Fachkonferenz Teilgebiete und den Regionalkonferenzen wurde gemeinsam von Vertreter:innen der Zivilgesellschaft und dem BASE konzipiert. Zwei Säulen des Konzepts sind Forum Endlagersuche und Planungsteam Forum Endlagersuche: zwei Beteiligungsinstrumente, die sich gegenseitig ergänzen.
Wie kann ich mich aktuell beteiligen?
In der aktuellen Phase (Phase 1, Schritt 2) des Verfahrens können sich Interessierte unter anderem im Rahmen des Forums Endlagersuche sowie des Planungsteams Forum Endlagersuche an der Standortsuche beteiligen. Das Forum Endlagersuche findet jährlich statt und bietet der interessierten Öffentlichkeit die Möglichkeit, sich zu vernetzen und sich zum Stand des Verfahrens auszutauschen. Teilnehmende des Forums können in verschiedenen Arbeitsgruppen und Workshops aktuelle inhaltliche Fragestellungen diskutieren (Mehr erfahren).
Das Planungsteam Forum Endlagersuche ergänzt die Arbeit des Forums, beteiligt sich an der Organisation des Formats und begleitet die Arbeit der Vorhabenträgerin BGE mbH. Die Mitglieder des Planungsteams setzen sich aus Vertreter:innen der Kommunen, der gesellschaftlichen Organisationen, der Bürger:innen, der Wissenschaftler:innen und der jungen Generationen zusammen und werden auf dem Forum Endlagersuche gewählt. Das Planungsteam tauscht sich in regelmäßigen öffentlichen Sitzungen mit der interessierten Öffentlichkeit zu den Inhalten des Suchverfahrens aus (Mehr erfahren).
Darüber hinaus bietet das BASE regelmäßig Informationsveranstaltungen zum Thema an. Derzeit informiert die Veranstaltungsreihe „Mitgestalter:innen gesucht“ monatlich über die Grundlagen der Endlagersuche und die aktuellen Beteiligungsmöglichkeiten (Mehr erfahren).
Was ist die Aufgabe des Forums Endlagersuche?
Das
Forum Endlagersuche ist ein Element der Mitwirkung bei der Endlagersuche, das zusammen mit dem Planungsteam Forum Endlagersuche die Beteiligung bis zum Start der Regionalkonferenzen mitgestaltet. Es geht auf gemeinsame konzeptionelle Überlegungen des BASE mit tragendenden Akteuren der Endlagersuche und mit den Vertreter:innen der Zivilgesellschaft zurück.
Das Forum Endlagersuche richtet sich an die breite Öffentlichkeit und ermöglicht den Teilnehmenden den kritischen Austausch über die Arbeitsfortschritte der BGE mbH. Als Dialog- und Resonanzraum bietet es allen Interessierten die Möglichkeiten zur Information und Mitgestaltung. Das Forum tagt einmal pro Jahr. Alle an der Endlagersuche Interessierten sind herzlich eingeladen, an den Veranstaltungen teilzunehmen. Das erste Forum Endlagersuche fand am 20. und 21. Mai 2022 statt, das zweite Forum wird am 17. und 18. November 2023 stattfinden. Mehr erfahren.
Was macht das Planungsteam Forum Endlagersuche?
Das Planungsteam Forum Endlagersuche ist ein Mitwirkungselement, das zusammen mit dem Forum Endlagersuche die Beteiligung bis zum Start der Regionalkonferenzen mitgestaltet. Es geht auf gemeinsame konzeptionelle Überlegungen des BASE mit tragendenden Akteuren der Endlagersuche und mit den Vertreter:innen der Zivilgesellschaft zurück.
Das Planungsteam bereitet das
Forum Endlagersuche inhaltlich wie organisatorisch vor und begleitet die Arbeit der BGE mbH engmaschig und kontinuierlich. Es setzt sich aus Vertreter:innen der Kommunen, gesellschaftlicher Organisationen, der Wissenschaft, der jungen Generationen und Bürger:innen sowie den beteiligten Institutionen (BASE, BGE mbH und NBG) zusammen. Das Planungsteam wird – mit Ausnahme der institutionellen Vertreter:innen – von den Teilnehmer:innen des Forums Endlagersuche gewählt. Mehr erfahren.